Religion

Die Fächer evangelische und katholische Religionslehre werden an der Heinrich-Heine-Gesamtschule von Jahrgangsstufe 5 bis zur Q2 erteilt. In der Regel findet der Unterricht zweistündig, in der Oberstufe dreistündig statt. Der Religionsunterricht ist ordentliches Lehrfach, also reguläres Pflichtfach und kein Wahlfach (Art. 7 Abs. 3 Grundgesetz). Es kann aber in der SI durch das Fach Praktische Philosophie bzw. in der SII durch Philosophie ersetzt werden. Er wird in Übereinstimmung mit den Grundsätzen der Religionsgemeinschaften, das heißt konfessionsgebunden erteilt. Die Schülerinnen und Schüler nehmen in der Regel an dem Religionsunterricht der Konfession teil, der sie angehören, in der Oberstufe findet meist ab der Q2 konfessionsübergreifender Unterricht statt.

Der Religionsunterricht gibt den Heranwachsenden die Gelegenheit, sich mit Sinn- und Wertfragen zu beschäftigen. Diese Fragen haben gemeinsam, dass sie sich nicht eindeutig lösen oder beantworten lassen: Wer bin ich? Wo komme ich her? Was soll ich tun? Warum lebe ich? Wie kann mein Leben gelingen? Was darf ich hoffen? Im Religionsunterricht öffnen wir den Schülerinnen und Schülern einen Raum, sich mit diesen Fragen zu beschäftigen und ihre eigenen Vorstellungen und Anliegen einzubringen.

Im Religionsunterricht der Sekundarstufe I ist es wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler sich mit sich und ihrem Standort in der Gemeinschaft auseinandersetzen. Dazu gehen wir im Religionsunterricht z.B. auf verschiedene Gottesvorstellungen und Religionen sowie die Bedeutung biblischer Geschichten für das Leben heute ein. Menschliche Erfahrungen im Zusammenhang mit Angst, Streit, Liebe oder Leid sowie Ungerechtigkeit, Gewissenskonflikte, Trauer und Tod sind ebenfalls Thema. Zentrales Ziel des Religionsunterrichts soll es sein, die christliche Botschaft als Ausgangspunkt eines verantwortungsvollen und bereichernden Handelns in der Gesellschaft zu verstehen und sich dabei auch kritisch mit Glaubenssätzen, Ansichten und Weltanschauungen auseinanderzusetzen. Somit fördert der Religionsunterricht das Verständnis und den Respekt gegenüber anderen Menschen und deren Weltanschauungen.
Im Laufe eines Schuljahres gestalten wir gemeinsam mit den Religionskursen der Jahrgangsstufen 5 bis 7, und mit Unterstützung der nahegelegenen Gemeinden, einen vorweihnachtlichen Gottesdienst. Geplant ist die Umsetzung eines Ostergottesdienstes, vorbereitet durch die Jahrgangsstufen 8 bis 10.

Der besondere Reiz dieses Faches in der Oberstufe liegt darin, dass sich Schülerinnen und Schüler mit den existentiellen Fragen des Daseins auseinandersetzen können, die sich gerade dieser Altersgruppe verstärkt stellen. Es geht um das Menschsein vor Gott in all seinen spannenden Facetten. Der Glaube an Gott ist dabei keineswegs Voraussetzung, sondern zentral ist ein grundsätzliches, durchaus auch kritisches Interesse für die Anliegen, Grundlagen und die Entstehungsgeschichte des Christentums.

In methodischer Hinsicht lebt dieses Fach in der Oberstufe von großer Vielfalt. Neben klassischer Textarbeit und der Auseinandersetzung mit theologischen Positionen steht immer wieder die Konfrontation mit anderen Meinungen im Zentrum, sodass es zu lebhaften Diskussionen, Podiumsgesprächen und anderen Formen des Meinungsaustauschs kommt.
Besonders bereichernd ist, dass auch zahlreiche Schülerinnen und Schüler anderer Religionen am katholischen oder evangelischen Unterricht teilnehmen. So kann es hier zu einem praktizierten Dialog der Religionen untereinander kommen. Ein echter Beitrag zu Toleranz und Verständnis für die Sichtweise des jeweils anderen!

Der Religionsunterricht an der HHGe wird ergänzt und bereichert sowohl durch den Besuch außerschulischer Lernorte, wie z.B. dem „Garten der Religionen“ in Köln, Gotteshäusern der unterschiedlichen Konfessionen und anderer Religionen (Synagoge, Moschee, Tempel) und konfessionellen Einrichtungen (Diakonie) als auch durch die Durchführung von Aktionen und Projekten, angestoßen von den Religionskursen und der Fachschaft, z.B. Springmas und die Weihnachtskartenaktion „Von uns für euch“, die das Verständnis für Menschen in anderen Lebenssituationen unter dem Aspekt der Nächstenliebe fördern sollen.

Der Religionsunterricht an der Heinrich-Heine-Gesamtschule will damit neben der Vermittlung von Sachkenntnis über die eigene Religion und andere Religionen auch zur ganzheitlichen Entwicklung der Heranwachsenden beitragen.

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